Die neurokognitiven Korrelate numerischer und arithmetischer Fertigkeiten

Autor/innen

  • Judith Scheucher
  • Nikolaus Koren
  • Stephan E. Vogel

Schlagworte:

numerical represntations, arithmetic strategies, development, dyscalculia

Abstract

Rechenfertigkeiten sind ein wichtiger Grundstein moderner Gesellschaften. Laut
Schätzungen der OECD weisen jedoch rund 20 Prozent der Erwachsenen mangelhafte
Rechenfertigkeiten auf (OECD, 2016). Ein besseres Verständnis über Entwicklung und
optimale Förderung von Rechenfertigkeiten ist daher essenziell. Neurokognitive
Forschung konnte bisher zeigen, dass Rechenprozesse auf einem komplexen
Zusammenspiel von domänen-übergreifenden (z. B. Arbeitsgedächtnis,
Aufmerksamkeit) und domänen-spezifischen (z. B. mentale Repräsentation
numerischer Mengen) Fertigkeiten beruhen.
Der vorliegende Review-Artikel gibt einen Überblick über die aktuelle neurokognitive
Literatur domänen-spezifischer Prozesse, welche dem Erlernen von
Rechenfertigkeiten zugrunde liegen sowie deren Veränderung im Laufe der
Entwicklung. Dabei liegt der Fokus auf dem Aufbau basisnumerischer
Repräsentationen (semantisches Wissen über Ziffern und Zahlen) und arithmetischer
Lösungsstrategien (Faktenabruf und prozedurales Wissen). Abschließend wird ein
kritischer Blick darauf geworfen, inwieweit es atypische neurokognitive Ausprägungen
bei Dyskalkulie gibt und ob sich diese durch Interventionen verändern lassen.

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Veröffentlicht

2022-09-15